15.01.2019
Ivana Sajko im Gespräch
Dagmar Klein von der Gießener Allgemeinen Zeitung und Björn Gauges vom Gießener Anzeiger haben Ivana Sajko getroffen und die Autorin und Regisseurin über ihre Arbeit in Gießen befragt. Dabei haben sie mehr über die Bühnenadaption von Sajkos Roman RIO BAR in Erfahrung gebracht.
„Eine Frau sitzt in einer Bar, denkt nach über ihre Erfahrung als Braut, deren Bräutigam direkt vor der Hochzeit in den Krieg eingezogen wurde. Sie lässt acht Frauen zu Wort kommen, mit unterschiedlichen Perspektiven. Es geht um Angst- und Ohnmachtsgefühle, um den Rückzug vor Angriffen zum eigenen Schutz. Nationalismen haben Konjunktur. Schuld sind immer die anderen, die Fremden, die unsere Ressourcen besetzen wollen. Das lässt sich als gemeinsamer Nenner ausmachen, der mittlerweile europaweit gilt. Auch in Deutschland. »Die Rio Bar ist überall«, sagt Sajko, sie ist Synonym für einen Szene- oder Künstlertreff. Dort spüre man gesellschaftliche Veränderungen als erstes, das könne sie aktuell auch in Berlin feststellen.“ (Dagmar Klein, Gießener Allgemeine Zeitung)
„Ivana Sajko gilt manchem Kritiker als eine der wichtigsten literarischen Stimmen Südosteuropas. Umso bemerkenswerter, dass die vielfach ausgezeichnete Schriftstellerin nun für das Stadttheater Gießen gewonnen werden konnte. Die Kroatin inszeniert ihr 2006 erschienenes Buch „Rio Bar“ auf der taT-Studiobühne selbst. Es ist die Geschichte einer einsamen Frau, die in der titelgebenden Bar sitzt, trinkt und schreibt – über den Krieg, ihre zerstörte Beziehung und eine sich bedrohlich verändernde Gesellschaft. Im Interview spricht Ivana Sajko über „Rio Bar“, die Zukunft und das Drama Kroatiens.“ (Björn Gauges, Gießener Anzeiger)