07.12.2020
VIDEO MIT STATEMENTS im Gießener Rathaus
WAS WIR GEHOFFT HABEN, NIE MEHR SAGEN ZU MÜSSEN
Demokratie und Gesellschaft 75 Jahre nach den Nürnberger Prozessen
Am 07. Dezember vor 50 Jahren kniete Willy Brandt vor dem Denkmal des Warschauer Ghettos nieder. Wir freuen uns sehr, Ihnen gerade an diesem besonderen Datum das Ergebnis einer gemeinsamen Aktion mit Statements von MitarbeiterInnen des Stadttheaters zeigen zu können. Im Rahmen eines bundesweiten Aktionstages der Theater und Orchester am 30.11.2020 haben 23 MitarbeiterInnen des Stadttheater Gießen sowie VertreterInnen der Gießener Kulturszene kurze persönliche Statements in die Kamera gesprochen.
Vor dem Hintergrund der Störer, die vor kurzem Parlamentarier im Deutschen Bundestag bedrängten, wurde unter dem Motto „WAS WIR GEHOFFT HABEN, NIE MEHR SAGEN ZU MÜSSEN | Demokratie und Gesellschaft 75 Jahre nach den Nürnberger Prozessen“ im Stadtverordneten-Sitzungssaal des Gießener Rathauses gedreht; alle Statements sind ohne Vorgaben formuliert und spontan, ohne Wiederholungen von den einzelnen Beteiligten aufgenommen worden.
Eindringliche Stimmen sind zusammengekommen, die mit Sorge auf die weltweiten Entwicklungen blicken, aber ebenso der Hoffnung Ausdruck verleihen, auf die Rückkehr zu einer faktenbasierten Diskussionskultur sowie auf ein auch in Zukunft buntes Land, in dem Demokratie, Freiheit und Solidarität unantastbare Grundwerte bleiben. Werte, die eben nur scheinbar selbstverständlich sind. So heißt es in den Statements beispielsweise: „Hirn einschalten, Verantwortung übernehmen“, „Eigentum verpflichtet“ und „Was wir nie wieder sagen oder hören sollten ist: ‚Das habe ich nicht gewusst‘“.
Mit dieser Aktion reagieren wir als Stadttheater auch darauf, dass wir gerade in dieser coronabedingt besonderen Situation nicht wie sonst als „Marktplatz der Gedanken“ direkt am öffentlichen Diskurs zu aktuellen gesellschaftlichen Ereignissen teilnehmen können und auch bis auf Weiteres keine Diskussionsveranstaltungen anbieten dürfen.