Wir gratulieren Ivana Sajko zum 10. Internationalen Literaturpreis
„WIR BRAUCHEN GAR NICHTS – MAN HAT UNS ALLES VERSPROCHEN! So steht es an der Toilettentür.“
Jurykommentar:
Ivana Sajkos „Liebesroman“ spricht über eine Welt in Agonie, darüber, wie das politische System auf das Leben übergreift, es unter Druck setzt und das Private schleichend vergiftet. Hauptdarsteller sind ein junges erfolgloses Künstlerpaar, ein Kind, eine Wohnung, ein Nachbar und ein aus den Fugen geratenes Land. Mit wenigen, gezielten Strichen zeichnet Ivana Sajko ein durch und durch politisches Tableau und holt die Welt in den kammerspielartigen Erzählraum ihres Romans. Was sich in Kroatien abspielt, könnte überall geschehen. Unter der Oberfläche dieses Liebesromans, der auch ein Entliebungsroman ist, geht es um die Macht und Ohnmacht des Individuums in unserer globalisierten Gegenwart. Ivana Sajkos wuchtige Worte erzeugen explosive Helle. Alida Bremer, die wichtige Vermittlerin kroatischer Literatur ins Deutsche, hat für sie eine mitreißende Sprache gefunden. — Die Jury
Autorin: Ivana Sajko
Ivana Sajko, geboren 1975 in Zagreb (Kroatien), ist Autorin, Dramatikerin und Regisseurin. Sie studierte Dramaturgie und Philosophie in Zagreb. Für ihre Bühnenstücke und Prosatexte (u. a. RIO BAR, „Trilogie des Ungehorsams“, „Auf dem Weg zum Wahnsinn und zur Revolution“) erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Chevalier de l‘ordre des Arts et Lettres. Sajko ist Mitgründerin der Theatergruppe BAD co. und Mitherausgeberin der Kunstzeitschrift Frakcija. Mit ihrem kritischen und politischen Schreiben gilt sie als Erneuerin des südosteuropäischen Theaters und der kroatischen Literatur. Heute lebt und arbeitet sie in Berlin.
(Quelle: Haus der Kulturen der Welt)