Beim analog-digitalen Konzert KLANGWELTEN II am Freitag, dem 24. Juni 2022 um 20 Uhr werden die Sängerin Karola Pavone und die Musiker Patrick Schimanski, Ulrich Müller und Martin Spahr mit einer Künstlichen Intelligenz musizieren und improvisieren. Jörg Stelkens wird in München die Gießener Musik in Echtzeit bearbeiten und dem Konzert live zumischen. Online können Sie das Konzert über diesen Link live miterleben.
Im Gespräch erzählen Patrick Schimanski und Jörg Stelkens von den Herausforderungen und besonderen Gegebenheiten dieses einmaligen Konzerts.
KLANGWELTEN war ein Konzert, das im Mai 2021 stattfand – aufgrund der pandemischen Lage für das Publikum rein digital per Livestream. Dabei hast Du mit Martin Spahr und Deinem 48nord-Kollegen Ulrich Müller, der aus München zugeschaltet war, gemeinsam musiziert. KLANGWELTEN II nun klingt nach einer Steigerung; was verändert sich im Vergleich zum ersten Konzert?
Schimanski: Das erste KLANGWELTEN-Konzert fand während des Lockdowns statt, nun spielen wir für und mit Live-Publikum und streamen zusätzlich. Zudem sind wir gemeinsam mit Karola Pavone und Ulrich Müller vier Musiker:innen auf der Bühne im taT und werden diesmal den renommierten Software-Entwickler Jörg Stelkens aus München zuschalten. Thematisch beschäftigen wir uns künstlerisch mit dem Thema "Künstliche Intelligenz".
Eine Software, die vorausahnt, wie die von Euch improvisierte Musik fortgeführt werden könnte, klingt nach einer ganz besonderen Herausforderung sowohl für Euch Musiker, als auch für die Sängerin. Wie bereitet man sich auf so ein Konzert vor, bei dem gewisse Passagen scheinbar zufällig entstehen? Und braucht es eine Art Notfallplan, falls die Software in eine Richtung abbiegen sollte, die so gar nicht Euren Erwartungen entspricht?
Stelkens: Die Software mit dem vorgeschalteten Internet wird als "Blackbox" betrachtet und künstlerisch "ausgeforscht". Wir rufen in diese "Hinterbühne" hinein und hören, (ob) was zurückkommt. Das Publikum wird hier den Versuch eines vergeblichen Verstehens erleben – und mit der selben Ohnmacht gegenüber Systemen, wie wir sie alle aus dem Alltag kennen. Stellvertretend für das Publikum lassen wir uns hier auf der Bühne auf ein solches Risiko ein.
Im Anschluss an das Konzert, das diesmal ja auch direkt vor Ort im taT zu erleben sein wird, soll noch ein Gespräch mit dem Publikum stattfinden. Worum wird es dabei gehen und wer nimmt alles daran teil?
Schimanski: Zur anschließenden Diskussion wird mit Maik Romberg, dem Leiter der Stabstelle Digitalisierung an den Münchner Kammerspielen, ein zusätzlicher Gast bei uns sein. Wir werden mit ihm, den Künstler:innen und nicht zuletzt mit den Zuschauer:innen über Chancen und Gefahren der Digitalisierung, nicht nur im Kunstbetrieb, sprechen. Wir freuen uns auf interessante Gespräche!
KLANGWELTEN II
Digital-analoges Konzert im Rahmen des bundesweiten Digitaltags 2022 | im Anschluss: Diskussion
Mit: Karola Pavone (Gesang / Texte); Ulrich Müller (Elektronik), Patrick Schimanski (Drums / Elektronik), Martin Spahr (Flügel), Jörg Stelkens (Processing / Granular Synthese) und Maik Romberg (Stabstelle Digitalisierung der Münchener Kammerspiele)
auf der taT-studiobühne am Freitag, 24. Juni | 20 Uhr | Karten