Liebes Publikum!

Das Publikum applaudiert stehend. Der Saal tobt. Jubel. Begeisterung.

Es ist ­­– allen Erfolgsrezepten­­­­­ zum Trotz – nicht die leichte Muse, nicht die reine Unterhaltung, nicht das Theater zum Abschalten, das diesen Effekt hervorruft. Es ist ein hochpolitischer, brisanter, sperriger, aufwühlender Stoff, der das Parkett zum Beben bringt: Der Staat gegen Fritz Bauer, die Geschichte des hessischen Staatsanwaltes, der um Aufklärung und Ahndung der NS-Verbrechen und deren Täter:innen kämpft.  Am Ende einer Spielzeit, in der wir uns mit Erinnerungskultur, mit Demokratie, Zivilcourage und Widerstand beschäftigt haben, bestätigt und freut uns diese Zustimmung. Je flacher, desto erfolgreicher. Diese Rechnung geht mit Ihnen nicht auf. Einen ganz herzlichen Dank dafür.

Vielmehr ist es wohl die Verbindung von wichtigen Themen, packender Geschichte und emotionaler Darstellung, die einen Theaterabend zum euphorisierenden Erlebnis macht.

Der Spielplan bis zum Ende der Saison hält diese Erlebnisse vielfach vor und wir laden Sie herzlich dazu ein.

Der Kampf von Fritz Bauer ist nicht historisch. Die Geschichte, die er nimmermüde aufarbeitet, schreibt sich leider immer wieder fort. Rechtsextremismus, Antisemitismus, Rassismus und Gewalt prägen auch die Geschichte dieser Republik nach 1945. Bis heute. Unser Liederabend Vergissmeinnicht stellt die Opfer rechter Gewalttaten in den Mittelpunkt und gedenkt ihnen. Mit Liedern, die sich die Hinterbliebenen gewünscht haben, interpretiert von unserem Ensemble. Ein berührender, ein wunderschöner Abend. Wir zeigen ihn am 28. Mai 2023, am Vorabend des Brandanschlages in Solingen vor 30 Jahren.

Es gibt immer wieder kritische Töne. Zu anspruchsvoll sei das Programm, zu schwer, zu politisch … Sehen wir es doch mal so: Was Tosca und Cavaradossi in einem totalitären Staat erleben, ist furchtbar und führt uns die Diktaturen dieser Welt schmerzhaft vor Augen. Die Musik dazu ist überwältigend. In Mädchenschule geht es um gewaltsamen Widerstand einer verzweifelten Generation. Es ist ein komödiantischer, mitreißender Abend.

Unterdrückung, Unfreiheit, Staatsgewalt erfahren die Figuren in Last Park Standing. Die Liebesgeschichte der beiden Frauen Umut und Janina ist leidenschaftlich, fröhlich und rührt unser Publikum zu Tränen. Five Stages of Grief erzählt von tiefer Trauer und Wut. In einer beeindruckenden Symbiose von Bewegung und Musik. Das kann Theater. Das ist der Anspruch.

Danke, dass Sie dabei sind.

Simone Sterr

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